Pädagogische Konzeption im Hort Traumzauberbaum

Anders als im Kita-Bereich, hebt das Spatzennest für Hortkinder die altersbedingte Gruppenstruktur grundsätzlich auf und betreibt seine Hortgruppen mit der Organisationsform eines "Projekthortes". Anstelle einer festen Gruppenaufteilung wird ein bestimmtes Thema, die „Projektidee“, gesetzt, zu deren Verwirklichung Kinder unterschiedlichen Alters für einen festgelegten Zeitraum zusammenarbeiten. Eine Idee, die von den Pädagogen oder den Kindern selbst ausgehen kann, stellt somit den Ausgangspunkt eines Projektes dar. Bei der Auseinandersetzung mit der Idee entwickelt sich im Verlauf des Projektes die konkrete Ausgestaltung, die sich im Ergebnis der alltäglichen Arbeit mit den Kindern widerspiegelt.

Schulkinder stellen aus unserer Sicht eigenständige Persönlichkeiten dar, die wir auf ihrem Weg der weiteren Entwicklung und Selbsterkenntnis begleiten möchten. Die einseitige Festlegung auf eine bestimmte pädagogische Richtung wird in unserem Konzept aus inhaltlichen Gründen bewusst vermieden. Die zu betreuenden Kinder haben bei ihrer Aufnahme in den Hort individuell unterschiedlich entwickelte Fähigkeiten und Fertigkeiten. Diese werden durch das Umfeld, d.h. Familie, Nachbarn, Schule, Freunde sowie andere soziale Einrichtungen geprägt. Daher möchten wir mit den Projektideen vielfältige Angebote anbieten, in denen sich die Kinder ausprobieren können. Sie sollen innerhalb des Projekthortes lernen, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen und für ihr eigenes Handeln einzustehen. Durch Selbstbewusstsein und das Erkennen ihrer Bedürfnisse sollen die Kinder die Fähigkeit entwickeln, sich mit ihrer Umwelt auseinanderzusetzen und sich durch eigene Aktivitäten einzubringen. Die Kinder sollen lernen, Entscheidungen zu treffen, um in vielen Lebensbereichen allein zurecht zu kommen. Sie sollen selbst entscheiden, wann und von wem sie Hilfe annehmen möchten. Die Interessen anderer sollen in diesem Konzept geachtet und akzeptiert werden. Die Kinder erfahren erforderliche Regeln, die das Zusammenleben untereinander in freundlicher und friedlicher Art und Weise gestalten. Eigene Standpunkte sollen entwickelt und vertreten werden. Dazu gehört auch, anderen zuzuhören, ihre Meinung zu respektieren und Konflikte nicht mit Gewalt lösen zu wollen.

Kritikfähigkeit fördert das Gruppenleben. Kinder benötigen für eine gesunde Entwicklung nicht nur Freiräume, sondern auch feste Strukturen und Geborgenheit. Feste Bezugspunkte innerhalb des Hortes sind die einzelnen Projektgruppen, die für eine bestimmte Zeit eine stabile Altersmischgruppe bilden.

Die persönlichen Unterschiede des Erzieherteams spiegeln sich sowohl im äußeren Erscheinungsbild als auch im Umgang mit den Kindern und Eltern wieder. Die Kinder haben innerhalb des Projekthortes die freie Wahl der Bezugsperson. Wir möchten auf diese Weise erreichen, dass die Kinder unterschiedliche Persönlichkeiten erleben und sich mit diesen auseinandersetzen, da wir die daraus resultierenden Eindrücke und Erlebnisse zur Unterstützung einer kritische Persönlichkeitsentwicklung nutzen wollen. Wir bringen den Kindern in unserer Arbeit viel Vertrauen entgegen und wollen sie in unserem Hort nicht ständig reglementieren. Sie sollen den Raum haben, Fehler zu machen, sich selbst auszuprobieren und nicht das Gefühl haben, ständig kontrolliert zu werden. Die Erzieherinnen und Erzieher sind Kern des Mitarbeiterteams. Sie sollen sich entsprechend ihren persönlichen Fähigkeiten, Fertigkeiten, Neigungen und Möglichkeiten bemühen, die Angebote des Hortes interessant und abwechslungsreich zu gestalten. Die Pädagogen sind Partner der Kinder. Sie stehen beratend, helfend und analysierend zur Seite. Die Beziehung soll von gegenseitiger Achtung, Respekt und Vertrauen geprägt sein. Bei Verstößen von bestimmten Regeln und Normen, die zu Aggressionen und Konflikten führen, müssen die Pädagogen jedoch auch unmittelbaren Einfluss nehmen können.